Nachhaltigkeit: Handeln entsteht aus Wissen

Seit 01. Juli 2022 ist Jennifer Roberts als Nachhaltigkeitsmanagerin bei Apleona Schweiz tätig. Die gebürtige Französin mit je einem Masterabschluss in Controlling und Audit sowie in Corporate und Social Responsibility baut das Thema Nachhaltigkeit für unsere Kunden und uns weiter aus.

Was zu ihren täglichen Aufgaben gehört und welche Massnahmen sie aktuell plant oder bereits umsetzt, erfahren Sie im Interview.

Das Thema «Nachhaltigkeit» ist in aller Munde – bitte erklären Sie kurz, was Nachhaltigkeit genau umfasst beziehungsweise bedeutet.
Nachhaltigkeit ist viel mehr als nur «Energie» und «Umwelt». Nachhaltig ist, was gleichzeitig sozial, wirtschaftlich und umweltfreundlich ist. Um dieses Verständnis zu verdeutlichen, eignet sich meiner Meinung nach die Darstellung eines dreibeinigen Hockers. Die drei Säulen von Wirtschaft, Umwelt und sozialem Denken müssen vorhanden sein und berücksichtigt werden, ansonsten fällt das gesamte System in sich zusammen. Interessant dabei: Alles wird von «Corporate Governance», also fairer Unternehmensführung, zusammengehalten.

Eigentlich existiert das Konzept von «nachhaltiger Entwicklung» aber bereits seit geraumer Zeit. Es wurde 1987 im berühmten Brundtland Bericht «Our Common Future» / «Unsere gemeinsame Zukunft» definiert: Nachhaltig ist eine Entwicklung, «die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.»

Wichtig zu wissen ist aber, dass wir heute die «zukünftigen Generationen» sind, von denen früher immer gesprochen wurde. Wir müssen also jetzt handeln!

Warum wird das Thema immer wichtiger und was kann jede:r Einzelne von uns tun?
Das Bewusstsein und das Hinterfragen unseres Lebensstils kommen meist nur langsam voran. Uns fällt es oft schwer zu akzeptieren, dass das, was uns so viel Komfort gebracht hat, vielleicht nicht nur Gutes bewirkt hat. Es wird jedoch immer schwieriger, die Anhäufung von Fakten zu leugnen, die uns zeigen, dass unser Wachstum und unser Lebensstil schädliche Auswirkungen haben (können).

Wir müssen uns bewusst werden, dass wir alle etwas tun können und jede:r Einzelne einen Einfluss hat. Ich bin überzeugt, dass Handeln aus Wissen entsteht. Wenn ich nichts über das aktuelle Weltgeschehen weiss, kann ich auch nichts unternehmen.

Ein erster, kleiner Schritt kann beispielsweise sein, mithilfe des Footprint-Rechners den eigenen CO2-Fussabdruck zu berechnen und sich damit seiner eigenen Auswirkungen etwas bewusster zu werden. Für mich persönlich war es sehr lehrreich!

Was gehört zu Ihren Hauptaufgaben bei Apleona Schweiz? Und welche Herausforderungen bringt die neue Aufgabe mit sich?
Mein Hauptziel ist es, unsere Kunden zu unterstützen und sie auf ihrem Weg zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung zu begleiten. Das reicht von Energiemessungen und Dekarbonisierungsstrategien über die Begleitung bei der Einführung von ISO-Normen oder der Entwicklung von Massnahmenkonzepten bis hin zur Umsetzung spezifischer Massnahmen.

Aufgrund des breiten Aufgabengebiets bin ich auf die Kooperation mit anderen Abteilungen angewiesen. Deshalb ist es mein Ziel, die verschiedenen Abteilungen und Partner zu mobilisieren und zu unterstützen. Letztendlich möchte ich auch intern die Nachhaltigkeit fördern. So könnten wir etwa noch mehr recyceln oder vermehrt mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen.

Mit welchen konkreten Projekten beschäftigen Sie sich aktuell?
Im externen Bereich arbeite ich momentan eng mit einem unserer langjährigen Partner zusammen. Dieser hat ein ehrgeiziges Projekt zur Energieoptimierung in dessen Liegenschaften und beschäftiget sich nun mit der Mietermiteinbeziehung durch eine umfassende Mieterumfrage.

Intern bin ich im ständigen Austausch mit allen Spezialistinnen und Spezialisten bei Apleona, denn wir haben ein ganzes Netzwerk von kompetenten Expertinnen und Experten in Deutschland, Österreich und England gegründet. Dabei sind derzeit besonders die Themen Energie und Umwelt im Fokus, aber ich bin überzeugt, dass die Themen Wasser, Boden und Natur im Allgemeinen bald ebenfalls ins Zentrum der Diskussionen rücken werden. Zudem haben wir bereits ein paar neue Ideen, wie wir unsere Mitarbeitenden weiter für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisieren können.